Am 1. April 2013 feiert die Bernburger Traditionsfirma ihr 125-jähriges Bestehen


Im Jahr 1888 eröffnete Ferdinand Grabe im Saalweg seine Holzwerkstatt. Vier Jahre später zog er in die heutige Richard-Wagner-Straße 17.

Bis heute ist das Unternehmen ein Familienbetrieb. 1914 übernimmt Ferdinand Grabe jun. Das Unternehmen. Er spezialisiert sich vor allem auf die Fertigung und den Einbau von Fenstern und Türen. Doch auch Möbel wurden gebaut, Sesselgestelle beispielsweise und Küchen. Bis zu 40 Leute fanden bei Ferdinand Grabe seinerzeit Arbeit. Mit Gründung der DDR beginnt die staatliche Gängelei. Privatunternehmen haben in der realsozialistischen Planwirtschaft einen schweren Stand. Ihre Arbeit bekommen sie vom Rat des Kreises zugewiesen. Da blieb wenig Zeit für private Kunden. Die Arbeit war schwierig. Allein schon wegen des permanenten Materialmangels. Doch das Unternehmen hielt durch. Auch während der 40 Jahre DDR blieb die Firma immer in Familienbesitz.

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Mit Hans-Ferdinand Grabe hatte 1969 bereits die dritte Familiengeneration die Tischlerei übernommen. Er führte den Betrieb auch über die schwierige Wendezeit. Ein gewaltiger Umbruch in der Firmengeschichte. Der Trend geht zunächst hin zu Kunststoff-Fenstern. Hans-Ferdinand Grabe reagiert auf die Anforderungen der Zeit. Noch im Jahr 1990 beginnt das Unternehmen mit der Produktion von Kunststoff-Fenstern. Hierfür war die komplette Neuanschaffung von Maschinen erforderlich. Eine lohnende Investition, wie sich herausstellte. Die Auftragslage ist sehr gut. Vor allem spricht sich die hervorragende Qualität der Arbeit mehr und mehr herum. „Wir leben sehr viel vom guten Ruf“, sagt Hans-Ferdinand Grabe. Die Kunden zufrieden zu stellen, ist eine Maxime seit Generationen in der Tischlerei Grabe.

In vielen Bernburger Häusern ist die Arbeit der Vorfahren noch zu sehen. Fenster und Türen, die die Zeit bis heute unbeschadet überstanden haben. Mit den Erlösen aus der Kunststoff-Fenster-Produktion wird die Tischlerei auf den neuesten Stand gebracht. Dem Trend - wieder hin zu soliden Holzfenstern – wurde Rechnung getragen. Im Holzbereich kann die Tischlerei Grabe heute alles an Fenstern, Türen neu herstellen oder restaurieren.

Mittlerweile führt Thomas Grabe das Unternehmen in vierter Generation erfolgreich weiter. Natürlich muss die Firma auch heute mit Problemen umgehen. Alles soll heute so billig wie möglich sein, sagt Thomas Grabe. Allerdings würde darunter eher die Qualität leiden. Er bleibt aber der Familientradition treu.

Solides Handwerk und qualitativ hochwertige Produkte, mit denen die Kunden auch in vielen Jahren noch zufrieden sind, stehen für ihn an erster Stelle.

Im vergangenen Jahr hat die Firma sogar einen Großauftrag in Kapstadt (Südafrika) Aufmaß, Fertigung, Containerverschiffung und Montage realisiert. Ein komplettes Bürogebäude wurde mit Kunststoff-Fenstern ausgestattet. Innerhalb von 10 Tagen war die Montage vor Ort erledigt. Heimische Firmen hätten dafür viel länger gebraucht, wurde ihnen vom hoch zufriedenen Auftraggeber versichert.

Dass sich die Kunden auch in Zukunft auf die Qualität der Tischlerei Grabe verlassen können, dafür sorgen Thomas und Vater Hans-Ferdinand Grabe selbst. Seit vielen Jahren bilden sie erfolgreich junge Tischlergesellen aus, die von ihnen nicht nur das handwerkliche Rüstzeug für ihren Beruf, sondern auch eine Arbeitsmoral vermittelt bekommen, die das erfolgreiche Bestehen des Unternehmens seit 125 Jahren sichert.